Tipps zur Konfliktklärung

Ein Konflikt auszutragen oder auch zu klären, ist häufig mit starken Gefühlen verbunden. Daher passiert es manchmal, dass es von Außen betrachtet wie ein Schlagabtausch aussieht. Einer sagt etwas, der andere reagiert und so geht es immer weiter. Es gelingt oft nicht nachzudenken, weil die Gefühle mit einem durchgehen. Oft geht es dabei um Dinge, die uns sehr wichtig sind. Da fällt es noch schwerer nicht sofort zu reagieren, sondern erstmal nachzudenken, was möchte ich sagen und wie will ich es sagen. Das ist aber wichtig, um die Gefühle nicht so hochkochen zu lassen, dass es eskaliert. Daher hier die wichtigsten Punkte, die helfen, einen Konflikt so auszutragen, dass es zu einem Ergebnis kommt und nicht zu einem endlosen Streit, der immer heftiger wird.

Entschuldigen

Wenn es zu heftigen Auseinandersetzungen kam oder du etwas getan oder gesagt hast, was du bereust, ist es sehr wichtig, sich zu entschuldigen. Rede nicht klein, was passiert ist, rechtfertige dich nicht. Benenne es so, wie es ist/war und bitte um Entschuldigung. Zwischen Entschuldigung und Rechtfertigung gibt es einen deutlichen Unterschied!

Erkläre, was du ändern willst und dass du dazu die Hilfe bzw. Unterstützung des Anderen brauchst. Und denk daran, eine Entschuldigung darf angenommen werden, muss aber nicht.

Wenn deine Entschuldigung nicht angenommen wird, frag den Anderen, was du dafür tun kannst, dass deine Entschuldigung von ihm angenommen werden kann. Vielleicht braucht der Andere auch einfach Zeit.

Auszeit/Stopp

Wenn die Situation hochkocht, man sich gegenseitig nur noch Vorwürfe an den Kopf knallt und die Türen fliegen, dann unbedingt unterbrechen. Das heißt nicht, den Streit zu beenden, sondern nur eine Auszeit zu nehmen, um durchzuatmen, sich runterzufahren und vielleicht in Ruhe nachzudenken.

So eine Unterbrechung kann mit einem Stopp-Zeichen (ein Wort, z.B. Stopp, ein Handzeichen oder auch eine Karte) vereinbart werden. Diese Unterbrechung muss von allen Beteiligten eingehalten bzw. akzeptiert werden, sonst gelingt das Beruhigen nicht. Am besten, jeder ist für sich allein. Diese Unterbrechung sollte mindestens 30 Minuten dauern. Warum? Weil man sich allein am besten beruhigt. Das ist leider so.

Konfliktklärung Step by Step

Erregung kontrollieren

Achte auf Warnsignale, die dir zeigen, dass deine Gefühle hochkochen. Diese können zum Beispiel Zittern, Kampfstellung, laute erhobene Stimme, schneller Puls, aufsteigende Hitze oder Frösteln sein.

Es hilft auch, wenn beiderseitig Reizworte vermieden werden. Reizworte bringen uns oft sofort auf die Palme. Statt einfach auf dein Reizwort zu reagieren, atme lieber tief durch und versuche, gelassen zu bleiben.

Das gleiche gilt für Vorwürfe. Bleib ruhig und reagiere nicht mit Verteidigung oder Gegenvorwürfen.

Bei einem Konflikt wollen beide Seiten etwas erreichen, was ihnen wichtig ist. Das heißt nicht, dass das Verhalten in dieser Situation die Beziehung zwischen den Beteiligten ausmacht. Versuch an die schönen Zeiten und Momente zu denken, die ihr bisher erlebt habt. Dann fällt es dir leichter, dich auf eine Einigung einzulassen.

Vertrauen bilden

Teile dem anderen deine eigenen Vorstellungen und Empfindungen mit. Du solltest auf keinen Fall lügen, etwas vortäuschen oder übertreiben, um zu kriegen was du willst. Ehrlich währt am Längsten.

Komme dem anderen entgegen. Mache realistische Vorschläge zur Lösung.

Offen kommunizieren

Höre sorgfältig zu und frage nach, wenn du etwas nicht verstehst. Kommuniziere so, wie du es von deinem Gegenüber auch erwartest. 

Fasse Ergebnisse zusammen und frage, ob du es so richtig verstanden hast. So kommt es nicht zu neuen Konflikten wegen Missverständnissen.

Probleme lösen

Jeder sollte sich klar werden, welche Ziele er unbedingt erreichen will (Mussziele) und welche schön wären (Wunschziele).

Für die Lösung des Konflikts solltet ihr euch auf das eigentlich Wichtige beschränken – also das, was geklärt werden MUSS. So findet ihr eine Lösung, mit der beide Seiten einverstanden sind. Behaltet dabei die Vorteile einer Einigung im Blick.

Vereinbarung treffen

Formuliert die Vereinbarungen klar und unmissverständlich und versucht dabei, auch mal über den eigenen Schatten zu springen. Wertet auch kleine Ergebnisse schon als Erfolg.

Persönlich verarbeiten

Mache dir klar, dass nicht alles möglich ist, was du dir wünschst. Versuche, Rachegefühle zu verbannen und mit deinen Enttäuschungen fertig zu werden.


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